Reinigungskräfte

Wer täglich mehr als zwei Stun-den mit den Händen im feuch-ten Milieu arbeitet oder länger als zwei Stunden am Tag flüssigkeitsdich-te Schutzhandschuhe trägt, ist gefährdet. So jedenfalls wird Feuchtarbeit durch die Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 531 definiert. Häufiges Händewaschen — etwa 20-mal am Tag — zählt ebenfalls zu den Risikofaktoren. Komplexer Aufbau Die Haut schützt sich gegenüber äußeren Einflüssen vor allem durch eine intakte Ober-haut. Diese setzt sich aus mehreren Zell-schichten zusammen.

Reinigungskräfte in Hannover

Die oberste Schicht ist die Hornschicht. Sie besteht aus ver-hornten Zellen, die wie die Steine einer Mauer übereinandergeschichtet sind. Die Zellen der Hornschicht schuppen sich ab oder werden durch die Reinigung abgerub-belt. In etwa vier Wochen erneuert sich die Hornschicht der Haut komplett. Die einzelnen Zellen der Hornschicht sind mit einer fettartigen Substanz, die aus so-genannten Lipiden besteht, miteinander verbunden. Diese Lipide bilden auch ei-nen Schutzmantel auf der Hautoberfläche. Der Schutzmantel hält die Hautoberfläche glatt und geschmeidig, schützt die Haut vor Austrocknung und Entfettung und verhindert das Wachstum oder Eindrin-gen gefährlicher Bakterien oder anderer Mikroorganismen. Merkmale einer Hauterkrankung Wenn dieser fetthaltige Schutzfilm verletzt oder zerstört wird, beispielsweise durch Auswaschung bei längerer Feuchtarbeit, bekommt die Haut rasch raue, trockene Stellen und Risse und wird schuppig. Juck-reiz und Spannungsgefühle machen sich bemerkbar. Das sind die ersten Anzeichen einer Hauterkrankung. Auch das längere Tragen von feuchtig-keitsundurchlässigen und ungefütterten Schutzhandschuhen kann den Schutzfilm der Haut schädigen. Da der Schweiß durch die Handschuhe nicht verdunsten kann, kommt es zu einem Wärme- und Feuchtig-keitsstau, die Hornschicht quillt auf. Diese Personen mit sehr trockener Haut, bei-spielsweise bei Neurodermitis, sind stärker gefährdet, bei Feuchtarbeit Hautschäden zu entwickeln. Wirksamer Schutz für die Arbeit Der Hautkontakt mit Feuchtigkeit sollte so gut es geht vermindert werden. Bei der Bodenpflege beispielsweise lässt sich das direkte Anfassen des feuchten Mopps mit der Hand vermeiden, wenn ein Systemwa-gen mit Moppquetsche und ein Quickhalter zum Aufziehen des Wischmopps verwen-det werden. Außerdem sollten die Beschäftigten Schutz-handschuhe mit langem Schaft tragen. Der Schaft wird umgestülpt und verhindert so, dass Reinigungslösung auf den Unterarm oder in den Handschuh von oben hinein-läuft. Werden flüssigkeitsdichte Schutzhand-schuhe verwendet, sollten zusätzlich Un-terhandschuhe aus Baumwolle getragen werden, die den Handschweiß aufsaugen. Noch besser geeignet sind Schutzhand-schuhe, die mit Baumwolltrikotstoffen gefüttert sind. Cremes als geeignete Hautschutzmittel Schwitzhemmende Hautschutzcremes oder -salben schützen die Haut zusätzlich vor Feuchtigkeit, indem sie die Schweißbil-dung vermindern. Diese Präparate enthal-ten meist Gerbstoffzusätze oder Gemische aus Aluminium- oder Zirkonsalzen, die mit bestimmten Proteinen der Hornschicht reagieren. Diese Zusätze vermindern die Quellfähigkeit der Hornhaut und verengen die Öffnungen der Schweißdrüsenkanäle. Die mechanische Festigkeit der Haut ver-bessert sich und die Gerbstoffe können das Bakterienwachstum hemmen. Besonders wirksam gegen Hautschädigun-gen durch Feuchtarbeit sind baumwollge-fütterte Schutzhandschuhe in Verbindung mit schweißhemmenden Hautschutzmit-teln. Konsequent eingesetzt lassen sich Hautkrankheiten durch Feuchtarbeit da-durch weitgehend verhindern und die Zahl _ . • ■1• BG BAU aktuell 22013 Arbeitsmedizin I 21 DIE HAUT SCHÜTZEN • Technische Hilfen wie Moppquetsche oder Quickhalter • Schutzhandschuhe mit Innenhand-schuh aus Baumwolle • Schutzhandschuhe mit Baumwoll-trikotfütterung • Schweißhemmende Hautschutzmittel 11 Weitere Infos finden Sie in der Handschuhdatenbank der BG BAU: www.gisbau.de

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